ROTE OHREN FETZEN DURCH ASCHE
Ursula Pürrer, Ashley Hans Scheirl & Dietmar Schipek | AUT 1991 | 90′ | OmeU
██ ALL THE GOOD GIRLS GO TO HELL⭐ anwesend: Ashley Hans Scheirl & Karola Gramann
präsentiert von: Remake. Frankfurter Frauen Film Tage
Zwischen Zerstörung und Zärtlichkeit: ROTE OHREN FETZEN DURCH ASCHE ist »Österreichs erster und vermutlich wichtigster Beitrag zur queeren Filmavantgarde.«
»Schwenk auf ›Spy‹, eine der weiblichen Hauptfiguren (Susanna Heilmayr) am Schreibtisch. Weiße, weite Bluse (New Romance), Federkiel, manisch konzentriert schreibend, oder zeichnend. Zwischenschnitte auf Frucht und Blüte (Les Fleurs du Mal), sie öffnet die Bluse, nimmt einen Schluck aus der Schnapsflasche und geht zum Fenster. Von außen sehen wir sie mit aufgerissenen Augen (Cathy? Heathcliff?) das Fenster schließen, Cut Away auf zwei pissende Heilige, es blitzt. Ein Zweig schlägt aufs Fenster. Szenenwechsel.
So beginnt Österreichs erster und vermutlich wichtigster Beitrag zur queeren Filmavantgarde, der experimentelle Spielfilm ROTE OHREN FETZEN DURCH ASCHE. Eine no-budget Produktion, Wiens feministische, queere Avantgarde-Performance-Musik-Szene fungiert als Ensemble, es ist eine wilde, elliptisch erzählte und von Ton- und Bild-Aphorismen strotzende Tour de Force in die Zukunft einer Stadtruine, durch die sich die Protagonist*innen mit den bedeutsamen Namen Spy, Volley, Nun und M tanzen, kämpfen, schlagen, ficken, lieben und hassen.«
Auszug aus: Andrea B. Braidt, »Aphorismus und Avantgarde. Das Anorganische in Rote Ohren fetzen durch Asche.«
PRESSESTIMMEN
»A cult object of underground queer cinema«
SLANT MAGAZINE
»The directors (who also star in the film) make adroit use of hand-held shots, stopaction animation and stylized miniatures to yield a suitable and alluring ambience.«
VARIETY
»Shot on 8mm film and then blown up to a larger format, the low-lit look and rough surfaces makes for an urban world that feels depopulated and dangerous; here, queer characters embrace precarity as a fact of life.«
PRIDESOURCE
ASHLEY HANS SCHEIRL
Ashley Hans Scheirl ist nicht nur Regisseur*in, sondern experimentierte auch mit Aktionen im öffentlichen Raum, Performance, Musik oder Malerei. So vertrat Scheirl 2022 zusammen mit Jakob Lena Knebl Österreich auf der Biennale in Venedig. Gemeinsam mit Karola Gramann, die im Rahmen von Remake. Frankfurter Frauen Film Tage die Restaurierung und Digitalisierung initiiert hat, wird Scheirl als Speaker*in an der diesjährigen Podiumsdiskussion FORUM teilnehmen.
SCREENINGS
So. 12.11. | 17:00 | Wintergarten | Tickets |