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DAHOMEY

Mati Diop | FRA/SEN/BEN 2024 | 67′ | OmU

██ Hauptsektion

Berlinale-Gewinner DAHOMEY greift die komplexe Debatte um Restitution und koloniales Erbe in einem entrückt-diskursiven Filmexperiment auf.

Im Jahr 1892 wurden etwa 7.000 Kunstschätze aus dem Königreich Dahomey von französischen Kolonialtruppen geraubt. Nun, 130 Jahre später, kehren 26 dieser Objekte nach Benin zurück. Doch was bedeutet diese Rückkehr für ein Land, das sich in einem Zustand tiefgreifender Transformation befindet?

Mati Diop begleitet in DAHOMEY die Reise dieser Artefakte und lässt dabei die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Geist und Materie verschwimmen. Das Verpacken der uralten Objekte in den Lagerräumen des Pariser Museums fühlt sich an wie ein befremdliches Ritual. In Benin angekommen, beginnen die Artefakte mit einer Stimme zu sprechen, die aus der Dunkelheit der kolonialen Vergangenheit zu kommen scheint. Sie erzählen von langer Gefangenschaft und einer tiefen Sehnsucht nach Rückkehr. Nicht nur den Objekten, auch den Menschen, die mit dieser schmerzhaften Geschichte leben, gibt Diop Raum. An der Universität Abomey-Calavi debattieren Studierende über die Bedeutung der Rückgabe. Für einige ist es ein triumphaler Moment, für andere ein taktischer Schachzug, der alte Wunden nur oberflächlich heilt. Es sind die Stimmen komplexer Gefühle, die sowohl die Objekte als auch die Bevölkerung durchziehen.

PRESSESTIMMEN

»Diops Beobachtung der Rückgabe von geraubten Gegenständen wird zu einer Rückeroberung des Bildes und der Diskurshoheit.« CRITIC.DE

»A self-described ›fantasy documentary‹ in which cinema verité is yoked to something stranger, more magical.« BRITISH FILM INSTITUTE

»A kind of realist jeu d’ésprit or interrogative reverie about colonialism, culture, the past and the present. Invigorating and enlivening.« THE GUARDIAN

MATI DIOP

Die französisch-senegalesische Regisseurin Mati Diop versucht in ihren Filmen afrikanische Kulturen in spiritueller und historischer Tiefe zu erforschen und gegen Klischees der Kolonialzeit zu kämpfen. Mit ihrem Debütfilm ATLANTIQUE (2019) wurde sie als erste schwarze Frau in den Wettbewerb von Cannes eingeladen. Mit DAHOMEY, bei dem sie nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch verfasste, gewann sie den Goldenen Bären auf der 74. Berlinale.

SCREENINGS

Mi., 13.11.19:00FilmgalerieTickets
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