FEMALE TROUBLE
John Waters | USA 1974 | 97′ | OV
██ Retrospektive
»I’m a thief and a shitkicker, and I’d like to be famous!« Trash-Ikone John Waters sprengt mit fame monster Divine die Grenzen des ›guten‹ Geschmacks. Ein unverschämtes Meisterwerk!
Als Teenagerin Dawn Davenport statt der gewünschten Cha-Cha-Heels von ihren Eltern lediglich Pantoffeln zu Weihnachten bekommt, flüchtet sie wütend aus ihrem Zuhause und aus der bürgerlichen Welt Baltimores – hinein in ein Leben voller Verbrechen, Sex und Gewalt. Dawn hält sich als Stripperin und mit Diebstählen über Wasser, bis das Ehepaar Dasher in ihr ein Idealbild sieht, das Schönheit und Verbrechen miteinander vereint. Gemeinsam wollen sie Dawn zum absoluten Star machen. Ihr Mantra: Crime is beauty!
Nie war Glamour grotesker als in FEMALE TROUBLE, dem Lieblingsfilm von John Waters aus seiner Zusammenarbeit mit der überlebensgroßen Dragqueen Divine. Ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Tabus begegnen die beiden Gigant*innen des schlechten Geschmacks dem klassischen Hollywood-Melodram und seinen Schönheitsidealen mit herrlich anarchischer Verabscheuung. Divine brilliert in einer Doppelrolle: als fragwürdiger Star Dawn Davenport und als Earl Peterson, ihrem eigenen Vergewaltiger und Vater ihres Kindes. Mit dabei sind außerdem viele weitere Schauspieler*innen aus Waters’ kultiger Stammtruppe, den Dreamlanders: Mink Stole, David Lochary, Mary Vivian Pearce, Edith Massey und Cookie Mueller.
Content Note: Sexualisierte Gewalt
PRESSESTIMMEN
»With his intensely bizarre films, he broke down taboos and challenged the mainstream, proudly highlighting the ›freaks‹ and ›weirdos‹ that are so often made fun of. He championed various kinds of stereotypically outcasted people in his films, who were actually his friends.« FAR OUT
»Camp is too elegant a word to describe it all.« VARIETY
»The movie’s theoretical import pales alongside its giddy, gory, grungy, ludicrously exalted delights.« THE NEW YORKER
John Waters
John Waters ist einer der wichtigsten künstlerischen Pionier*innen der Schwulenbewegung und des queeren Films. Seine frühen Low-Budget-Meisterwerke, die wegweisende Trash-Trilogie aus PINK FLAMINGOS (1972), FEMALE TROUBLE (1974) und DESPERATE LIVING (1977), beinhalteten damals streng tabuisierte Themen wie Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit. Gleichzeitig waren sie bitterböse Satiren auf die amerikanische Kultur und Angriffe auf das herkömmliche Kinoverständnis. Kurz gesagt: Filme ihrer Zeit voraus!
SCREENINGS
Di., 12.11. | 21:15 | Filmgalerie | Tickets |