REAS
Lola Arias | ARG/DEU/CHE 2024 | 83′ | OmU
██ Hauptsektion | präsentiert von: CinEScultura
Zwischen Lachen und Weinen, Singen und Tanzen, Doku und Musical: REAS ist vieles, aber sicherlich kein typischer Frauenknastfilm.
Yoseli träumt davon, eines Tages nach Europa zu reisen – doch alles kommt anders, als sie am Flughafen wegen Drogenhandels verhaftet wird und in einem Frauengefängnis in Buenos Aires landet. Dort lernt sie andere Inhaftierte kennen und wird Teil einer einzigartigen Verbundenheit, die in einem Raum der Enge und Gewalt allen Unmöglichkeiten zum Trotz am Leben gehalten wird.
Lola Arias‘ Knast-Musical REAS verwandelt die Traumata junger Inhaftierter in Musik und Tanz. Die Laien-Darsteller*innen spielen, als ginge es um ihr Leben, tanzen und singen durch ihre Vergangenheit in die eigene Zukunft. Der Kontrast des grauen Gefängnis-Ambientes und die unwiderstehliche DIY-Ästhetik irgendwo zwischen Rockmusical und Voguing verleihen dem Film einen ganz eigenen, liebevollen Charme. Musical muss hier nicht perfekt inszeniert sein, ebenso wenig die Sänger- und Tänzer*innen. Im Zentrum stehen echte Menschen und ihre Geschichten – ergreifend, schonungslos und selbstbestimmt –, ohne dabei Gefängnis-Stigmata von roher Gewalt und Rangordnung zu reproduzieren. Stattdessen fokussiert sich Arias auf den Zusammenhalt einer Gemeinschaft, auf die Menschlichkeit und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
PRESSESTIMMEN
»Arias’s respect for her cast materialises through her humble directing. By simply letting them shine, REAS carefully avoids the tiniest hints of stigmatisation of these otherwise marginalised characters.« CINEUROPA
»REAS is a masterpiece of possibilities, a documentary which shows the resilience of our human spirit and how hope, art and just a little imagination can change the walls built around us into open air spaces.« INTERNATIONAL CINEPHILE SOCIETY
LOLA ARIAS
Die Argentinierin Lola Arias ist Schriftstellerin, Musikerin, Schauspielerin, Theater- und Filmregisseurin sowie Mitbegründerin des interdisziplinären Kunstkollektivs Compañía Postnuclear. Die Idee zu REAS kam ihr bereits 2009, als Arias im Ezeiza-Gefängnis Musik- und Tanzworkshops für die Inhaftierten anbot, bei denen sie merkte, wie kreative Ausdrucksformen ihnen die Möglichkeit gaben, sich in einem unterdrückenden Raum frei zu bewegen und ihre Erlebnisse und Gefühle zu verarbeiten.
SCREENINGS
Do., 07.11. | 21:15 | Wintergarten | Tickets |