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SOULEYMANE’S STORY (L’HISTOIRE DE SOULEYMANE)

Boris Lojkine | FRA 2024 | 93′ | OmeU

██ Hauptsektion

Rastlos in Paris: Viele Thriller wären neidisch auf das halsbrecherische Tempo dieses vielschichtigen Dramas über einen Fahrradkurier vor der Asylanhörung.

In wenigen Tagen ist die Anhörung für sein Asylverfahren. Barry soll ihn darauf vorbereiten, will aber bezahlt werden. Deshalb hetzt Souleymane auf seinem Rad durch Paris, hört Aufnahmen von Barrys Anweisungen und fährt Essensbestellungen aus. Noch ohne französischen Pass braucht er dafür den Kurier-Account von Emmanuel, der Souleymane das verdiente Geld aber immer noch nicht ausgezahlt hat. Dazu kommen nervige Restaurantbetreiber und Stichzeiten für die Geflüchtetenunterkunft. The hustle is real.

Regisseur Boris Lojkine gönnt uns keine Verschnaufpause: Immer zwei Schritte hinter dem nie still stehenden Protagonisten fliegt die Kamera durch die hektischen Straßen der Metropole. Sobald eine Herausforderung erledigt scheint, hält das intelligente Skript für Souleymane sofort zwei neue bereit – hat dabei aber trotzdem genug Zeit für die Figuren am Rand: Souleymanes kumpelige Fahrradkurierkollegen, freundliche Imbissmitarbeiter*innen, der allein lebende Rentner im siebten Stock. Hauptdarsteller Abou Sangare verleiht seiner Figur in diesem Wettrennen eine elektrifizierende Energie, die zwischen unbändigem Willen, Verzweiflung und Mitgefühl changiert – und sicher kein Kinogänger*innenherz kalt lässt.

PRESSESTIMMEN

»Lojkine paints a vivid picture of the daily battles faced by the invisible undocumented workforce that keeps the urban machine running« SCREENANARCHY

»There appears to be no limit to how much soul and sensitivity Sangare can bring to a character who could easily have ended up a thin collection of ›good immigrant‹ tropes.« VARIETY

»The image, shot from just behind, of Souleymane zipping down Parisian bike lanes was one of the most memorable in Cannes this year.« THE FILM STAGE

BORIS LOJKINE

Nach einer Dissertation im Fach Philosophie drehte der französische Regisseur Boris Lojkine die beiden Dokumentarfilme CEUX QUI RESTENT und LES ÂMES ERRANTES über die Spätfolgen des Vietnamkriegs. Anschließend wandte er sich dem Spielfilm zu und lief mit seinem Debüt HOPE in der Woche der Kritik in Cannes. Der Nachfolger CAMILLE feierte seine Premiere in Locarno und gewann dort den Publikumspreis. Sein dritter Film SOULEYMANE’S STORY wurde im Rahmen der Sektion Un Certain Regard in Cannes gezeigt.

SCREENINGS

Fr., 08.11.19:30Ostentor KinoTickets

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