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TAUSENDSCHÖNCHEN (SEDMIKRÁSKY)

Věra Chytilová | ČSSR 1966 | 76′ | OmU

██ Retrospektive

I’m your favorite reference, baby! Zwei Proto-Brats drehen in dieser anarchistischen Urgewalt völlig frei.

Auf dem Sonnendeck eines Freibads kommen Marie I und Marie II zu dem Schluss, dass die Welt verdorben ist – und beschließen, es ihr gleich zu tun. Von nun an setzen die beiden jungen Frauen ihre eigenen Regeln durch: Marie I lässt sich von älteren Herren in feinen Restaurants einladen, während Marie II ›zufällig‹ dazustößt und sich an den Köstlichkeiten bedient. Gemeinsam ziehen sie ihre Verehrer über den Tisch und hinterlassen eine Spur der Anarchie. 

TAUSENDSCHÖNCHEN ist ein anarchistisches Meisterwerk der Tschechoslowakischen Neuen Welle. Mit subversivem Humor, surrealen Bildern und experimentellen Techniken hinterfragt Věra Chytilová soziale Normen und die Realitätsversprechen des Mediums Film. Hierfür kombiniert sie farbliche Verfremdungen, Zeitraffer und Schwarzweißbilder zu einer schillernden Collage. Nach der Zerschlagung des Prager Frühlings wanderte der Film aufgrund seiner radikalen Bildsprache und der Darstellung von Lebensmittelverschwendung und Hedonismus direkt in den Giftschrank, was Chytilová zudem ein Arbeitsverbot einbrachte. Transit zeigt die erst 2023 restaurierte Fassung des Filmes.

PRESSESTIMMEN

»Es fällt schwer, in ihm kein absolutes Meisterwerk zu sehen, das es problemlos mit jedem Godard, Buñuel oder Jodorowski aufnehmen kann.« FILM-REZENSIONEN.DE

»Ein singuläres Kunstwerk. Gleichsam Groteske und Dekor- und Farbexperiment, beobachtet der freisinnigste aller Filme der Tschechoslowakischen Welle zwei freche Gören bei zahlreichen anarchistischen Abenteuern und Fressorgien, völlig ohne narrative Fesseln und Sinnzwang.« ROLLING STONE

»Erfrischend humorvoll und zugänglich. Eine surrealistische Komödie, die ihrer Zeit weit voraus war.« ALL MOVIE GUIDE


VĚRA CHYTILOVÁ

Věra Chytilová war eine der wichtigsten Regisseur*innen der Tschechoslowakischen Welle. Sie studierte als eine der ersten Frauen Regie an der Prager Filmhochschule. Ihre Filme sind bekannt für ihre experimentelle Form und ihren feministischen Ansatz. Nach der Besetzung der Tschechoslowakei 1968 und einem Arbeitsverbot bis 1976 wandte sie sich der Werbung zu und engagierte sich für Filmemacherinnen, unter anderem im Präsidium von KIWI (Kino Women International).

SCREENINGS

Di., 12.11.16:45WintergartenTickets

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