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WERKSCHAU MONIKA TREUT

██ Retrospektive: Werkschau Monika Treut | ⭐ immer mit Gästin: Monika Treut

Wir widmen Monika Treut im Rahmen der Retrospektive eine dreiteilige Werkschau. Die unerschrockene Impulsgeberin des New Queer Cinema beehrt uns an drei Screeningterminen persönlich.

VERFÜHRUNG: DIE GRAUSAME FRAU (BRD 1985, 84′)

Gleich mit ihrem Debüt setzte Monika Treut eine Duftmarke im deutschen Kino. Von Konservativen leidenschaftlich als ›Zumutung‹ und ›Perversion‹ angefeindet und auch in lesbischen und feministischen Kreisen kontrovers diskutiert, wird das sadomasochistische Liebesdrama VERFÜHRUNG – DIE GRAUSAME FRAU um eine geheimnisvolle Domina und ihre devoten Bottoms heute als avantgardistische Perle des queeren Indie-Kinos gefeiert. Das exzentrische Ensemble umfasst unter anderem den deutschen Schauspieler Udo Kier, Pina Bauschs Primadonna Mechthild Grossmann sowie den österreichischen Künstler und Medientheoretiker Peter Weibel.

Sa., 09.11.19:15WintergartenTickets

DIE JUNGFRAUENMASCHINE (BRD 1988, 84′)

Monika Treuts zweiter Spielfilm erzählt in Schwarz-Weiß-Bildern von der Journalistin Dorothee Müller, die auf der Suche nach dem Wesen der romantischen Liebe eine Affäre mit einer Stripperin beginnt. Bei der Premiere im Oktober 1988 machten die deutschen Feuilletonisten bei der Beurteilung keine Gefangenen: »Filme wie der von Monika Treut vernichten das Kino« (DIE ZEIT). Im Ausland kam die selbstbewusste und zugleich humorvolle Auseinandersetzung mit Sex und Lust dagegen glänzend an. Daraufhin zog Monika Treut nach New York und fand ihre neue Heimat im New Queer Cinema.

So., 10.11.21:00WintergartenTickets

GENDERNAUTS – EINE REISE DURCH DAS LAND DER NEUEN GESCHLECHTER (DEU 1999, 86′)

Über die queere Community in den USA machte Monika Treut Bekanntschaft mit faszinierenden nichtbinären Künstler*innen, die zu den Protagonist*innen ihres bekanntesten Dokumentarfilms wurden. Als einer der ersten Filme über die Transbewegung überhaupt erforscht GENDERNAUTS nicht nur das Überwechseln von der einen in die andere Gender-Identität, sondern auch die große Bandbreite zwischen den Polen männlich und weiblich. Die positive und hoffnungsvolle Repräsentation von trans* Menschen war neu und galt vielen auch hierzulande als identitätsstiftend. 20 Jahre später suchte Treut die Portraitierten erneut auf und realisierte mit GENDERATION (2021) eine Fortsetzung, in der sie die aktuelle Lebenssituation der einst jungen Pionier*innen der Transbewegung ergründete.

So., 10.11.16:30WintergartenTickets

MONIKA TREUT

Monika Treut (*1954 in Mönchengladbach) studierte Germanistik und Politikwissenschaft in Marburg und promovierte 1984 mit ihrer Arbeit Die grausame Frau, in der sie das Frauenbild bei de Sade und Sacher-Masoch untersuchte. Im selben Jahr gründete sie gemeinsam mit der deutsch-österreichischen Fotografin und Kamerafrau Elfi Mikesch die Hyäne Filmproduktion und realisierte in den Folgejahren ihre ersten Spielfilme. 1989 zog sie nach New York City, wo sie Teil der lebendigen Kunst- und Filmszene wurde. Die dortige BDSM- und LGBTQIA+-Szene inspirierte sie zu zahlreichen Dokumentarfilmen, in deren Mittelpunkt häufig die erotischen Fantasien außergewöhnlicher Frauen standen.

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