GEOGRAPHIES OF SOLITUDE
Jacquelyn Mills | CAN 2022 | 103′ | EN, OmU
██ Hauptsektion
Ode an die Ödnis: Eine Reise ins Nimmerland der angeschwemmten Geburtstagsballons im Limbus einer ökologischenUtopie.
Die Fantasie eines*einer jeden Burnout-Gefährdeten unserer Gesellschaft: ein störungs- und stressfreies Leben inmitten (nahezu) unberührter Natur. Ein Traum, den sich die autodidaktische Biologin Zoe Lucas erfüllt hat. Vor der Küste Nova Scotias erfasst sie die Artenvielfalt der unbewohnten Insel Sabel Island, die trotz ihrer Kargheit vor Leben nur so wimmelt. Und sie dokumentiert zwischen neugeborenen Seerobben und Pferdeleichen, die den natürlichen Kreislauf der Insel nähren, vom Atlantik angespülten Plastikmüll.
Begleitet wird Lucas von Jacquelyn Mills, die – für die ersten zwei Drehs als One-Woman-Team – ihren Alltag auf Sable Island einfängt. Lucas’ Wertschätzung der Natur schwappt über in Mills’ filmische Vorgehensweise: Sie entwickelt 16mm-Film in Seealgen und Pferdekot oder belichtet ihn mit Mondlicht. Die Geräusche der Käfer und Pflanzen werden zur Hintergrundmusik ihrer Sehnsucht weckenden Bilder. Dadurch ist GEOGRAPHIES OF SOLITUDE nicht nur eindrucksvolles Abbild der Insel, sondern zugleich feingliedriges Produkt ihres Lebens – ein Kunstwerk nicht über, sondern von der Insel selbst. Ein durch seine Ruhe Ehrfurcht gebietendes, faszinierendes Plädoyer für eine Versöhnung mit der natürlichen Welt.
PRESSESTIMMEN
»Die große Leistung von Jacquelyn Mills besteht darin, durch die Auseinandersetzung mit dem Materiellen in jeder Einstellung eine intime Erfahrung zu ermöglichen. Das gelingt durch Mills’ Gespür für Rhythmus und Abstraktion, die jedes Bild auf eine diskrete, schwer in Worte zu fassende Schönheit hin öffnen.« FILMDIENST
»The combination of a unique personality and a fascinating place makes for a beguiling and poetic film, which blurs the lines between science and art.« SCREENDAILY
»Visually, GEOGRAPHIES OF SOLITUDE is completely arresting. Mills yields stunning shots of the landscapes, the fields of grass, and the shifting sand dunes.« FILM THREAT
JACQUELIN MILLS
Nach mehreren Kurzfilmen feierte Jacquelyn Mills’ mit ihrem Langfilmdebüt GEOGRAPHIES OF SOLITUDE 2022 im Rahmen der Berlinale Premiere, wo der Dokumentarfilm den Caligari Filmpreis, den CICAE Arthouse Cinema Preis und den Preis der Ökumenischen Jury gewann. Auf dem Hot Docs Festival gewann er den Preis für den besten kanadischen Dokumentarfilm.
SCREENINGS
So. 27.11. | 19:00 | Filmgalerie | Tickets |