SERVIAM – ICH WILL DIENEN
Ruth Mader | AUT 2022 | 106′ | DE, OmeU
██ Hauptsektion 🌐 Mit Online Q&A: Maria Dragus
Videobotschaft von Maria Dragus → hier
Pssst! Zutritt streng verboten! Ruth Maders maximale Abrechnung mit katholischem Fanatismus.
In der Abgeschiedenheit eines katholischen Mädcheninternats am Rande von Wien kämpft »Die Schwester« mit autoritären Methoden um den Glauben der wohlhabenden österreichischen Elite. Die eiskalte wie radikale Internatsleiterin ist überzeugt, dass die Welt von Gott abgefallen ist und dass es an ihr und ihren Schwestern im Glauben liegt, den Sünden der Welt gegenzusteuern. Von der Ordensschwester ermutigt, ist die zwölfjährige Martha bereit, aus Liebe zu Christus jegliche weltliche Grenze hinter sich zu lassen.
Höllendrohung, Sündenmalereien oder Selbstgeißelung: Der Katholizismus bietet reichlich Stoff an Grausamkeiten für expliziten Torture Porn. Aber Regisseurin Ruth Mader schlägt subtilere, leisere und doch keinesfalls weniger effiziente Pfade des Körper- und Psychohorrors ein. Die Greuel in SERVIAM – ICH WILL DIENEN geschehen alle im abgeschotteten Inneren des Internats, hinter verschlossenen Kindermündern und Zimmertüren. Lediglich der expressive Score dröhnt in bester Hitchcock-Manier bedrohlich zu den schaurig-schönen Bildern in Seidelscher Zentralperspektive. Eine im besten Sinne sehr österreichische Variante des Nunsploitation-Kinos!
PRESSESTIMMEN
»This supremely well-made chiller announces itself upfront as a cut above your average nunsploitation exercise with its stark, stringent mise-en-scène and jabs of religious inquiry via surreal, Bible-based animated interludes.“ VARIETY
»Das ist ein effizienter Horrorfilm der absolut saubersten Sorte. Ruth Mader braucht kein EXORCIST-Brimborium, keinen teuflischen Schleim und schon gar keine gottlose Sprache, um den Schrecken zu maximieren.“ MICHAEL SENNHAUSER
»Eine gekonnte Abrechnung mit Fanatismus aller Art, welcher die 80er-Jahre unaufdringlich wiederaufleben und die junge Maria Dragus brillieren lässt.“ OUTNOW.CH
RUTH MADER
Ruth Mader gehört gewiss zu den spannendsten österreichischen Regisseur*innen und Filmautor*innen der Gegenwart. Ihr erster Spielfilm STRUGGLE wurde 2003 in Cannes gezeigt, der episodische Dokumentarfilm WHAT IS LOVE lief 2012 auf der Berlinale. 2017 wurde sie mit ihrem zweiten Spielfilm LIFE GUIDANCE zu den Filmfestspielen von Venedig eingeladen. SERVIAM feierte dieses Jahr in Locarno seine Premiere. Das Filmfest Hamburg widmete Mader 2022 in der Sektion Gegenwartskino im Fokus eine umfangreiche Werkschau.
SCREENINGS
Mo. 28.11. | 21:30 | Wintergarten | Tickets |