• 66/67 – Fairplay war gestern

    Florian, Otto, Henning, Christian, Tamer und Mischa haben eines gemeinsam: Die Liebe zum Fußballverein Eintracht Braunschweig. Die Liebe der Freunde geht nicht nur soweit, dass alle ein Branding mit der Jahreszahl 66/67 – das einzige Jahr in dem Braunschweig Deutscher Meister wurde – auf der Brust tragen, sie sind auch regelmäßig dazu bereit, für „ihren“ Verein rohe Gewalt anzuwenden. Doch Schritt für Schritt muss jeder einzelne von ihnen erkennen, dass es eine Welt jenseits des Hooligan-Daseins gibt und sie sich nur alleine ihren individuellen Problemen stellen können. Carsten Ludwig und Jan-Christoph Glaser gelingt mit ihrer gemeinsamen Regiearbeit ein bewegendes Drama, das nicht nur durch herausragende schauspielerische Leistung, sondern auch durch seine treffende Bildästhetik glänzt.

  • Carsten Ludwig u. Jan-Christoph Glaser

    Nach einem Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg wechselt Carsten Ludwig 1998 zur Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Der gebürtige Braunschweiger entscheidet sich für die Position hinter der Kamera, welche er bereits ein Jahr später bei dem Dokumentarfilm Wolfram einnimmt. Jan-Christoph Glaser, im Weltmeisterjahr 1974 in Waldshut geboren, verbringt Teile seiner Kindheit in Kolumbien, studiert später Kommunikationswissenschaft sowie Neuere Deutsche Philologie und arbeitet ab Ende der 90er Jahre an diversen Filmprojekten wie der MTV Kultserie Auftrag Moabit. 2006 sorgen er und Ingo Haeb mit Neandertal für Furore. 66/67 – Fairplay war gestern ist nach dem Festivalerfolg Detroit (2003), und der Episode Ausflug in 1. Mai (2008) die dritte und krönende gemeinsame Kinoarbeit von Ludwig und Glaser.

  • Pressestimmen

    66/67 – Fairplay war gestern tut aber nur so, als ginge es um Fußball. In Wirklichkeit zeichnet der Film ein ungewöhnliches Porträt einiger Kleinstadtexistenten, die der gesellschaftliche Druck und die Angst vom Leben zum kompletten Stillstand führt. Die Figuren klammern sich an die Idee ihrer bröckelnden Gemeinschaft nur, um sich überhaupt irgendwo festhalten zu können…
    Schnitt

    Sie driften ins Abseits der Gewaltexzesse, bis ins Paranoide. [...] Carsten Ludwig und Jan-Christoph Glaser schildern das mit faszinierender Präzision. Wunderbar, wie Fabian Hinrichs - er spielt Florian, den "Anführer" der Clique - die fatale Dialektik von verleugneten Gefühlen und Aggression zum Ausdruck bringen kann, wie er mit irrem Augenfunkeln vor der finalen Prügelei flüstert: "Ich möchte hier noch irgendwas kaputtmachen. Irgendwas, irgendwen!" [...] Es ist - und das zählt am Ende - leidenschaftliches Kino. Ungestüme und unbeirrte Suche nach Intensität. Wann gab es zuletzt einen jungen deutschen Film, der von Schicksalen erzählt, die tatsächlich auch schicksalhafte Wucht hatten?
    Süddeutsche Zeitung

    Ludwig und Glaser gelingt etwas, das es nicht häufig gibt im deutschsprachigen Kino: Sie erzählen lebensnah von Männern und ihren Schwächen, von selbst verschuldeten Zwängen, wie sie besonders gut in provinzieller Ratlosigkeit gedeihen. Und sie verzichten dabei weitgehend auf Komödie und Klischee. Zu sehen sind ein halbes Dutzend begabter Darsteller in einem unterhaltsamen und ansprechend fotografierten Film.
    Der Tagesspiegel

  • Trailer