• Abschied von gestern

    „Uns trennt von gestern kein Abgrund, sondern die veränderte Lage.“ Eine Veränderung im deutschen Film präsentiert Alexander Kluge in der filmischen Umsetzung seiner Lebensläufe. Einer davon ist der von Anita G.:

    Anita G. (Alexandra Kluge) flieht von der DDR in den Westen. Unterwegs stiehlt sie eine Jacke, wird verurteilt und auf Bewährung wieder frei gelassen. Sie findet eine Anstellung in einer Plattenfirma, verliebt sich in ihren Chef, wird daraufhin entlassen. Es folgt ein Job als Zimmermädchen, den sie wegen Diebstahlverdachts verliert. Anita G. ist wieder auf der Flucht. Sie irrt und wirrt durch die Straßen der noch jungen BRD und sucht unaufhaltsam nach Akzeptanz.

    Alexander Kluge sieht Anita G.‘s Lebenslauf exemplarisch für eine ganze Generation: „Anita und ihre Geschichte sind spezifisch für die Bundesrepublik. Ihre Geschichte wäre eine andere, wenn sie in einer anderen Gesellschaft leben würde. Und sie wäre auch eine andere, wenn die Deutschen eine andere Geschichte hätten.“ Richtungsweisend für den revolutionären Stil Kluges sind die kaleidoskopartig zusammengesetzten, für sich eigenständigen Szenen und unkonventionell montierten Momentaufnahmen, die Abschied von gestern zu einem einzigartigen Kunstwerk der deutschen Filmgeschichte machen.

  • Alexander Kluge

  • Pressestimmen

    „Ein Klassiker des Neuen Deutschen Films, der in Erzählweise und Stil neue Wege einschlug. Bittere Abrechnung mit dem Wirtschaftswunder Bundesrepublik über ein Mädchen aus der DDR, das sich nicht anpassen kann.“
    KINO.DE

    „Auch deshalb ist Abschied von Gestern ein barbarischer Film: Er reflektiert die Beschädigungen der Anita G., die ihre Gründe haben, in einer Sprache, die beschädigt ist; das Maß der Zerstörung ist unmittelbar festgehalten in der Form seines Filmes.“
    UWE NETTELBECK, ZEIT

  • Trailer