• Auch Zwerge haben klein angefangen

    Mitten im Nirgendwo haben die Bewohner einer Erziehungsanstalt das Kommando übernommen. Der diensthabende Erzieher hat sich zwar mit dem Anführer der Rebellierenden verschanzt, kann aber nichts gegen die vorherrschenden anarchischen Zustände ausrichten. Mehr und mehr eskaliert derweil die Gewalt unter den Aufsässigen.

    Mit Auch Zwerge haben klein angefangen gelingt Werner Herzog die Abstraktion hochaktueller Themen jener Zeit: Den Umgang mit Hierarchien und der Bewahrung moralischer Werte innerhalb einer revoltierenden Gruppe. Durch seine surrealistische Erzählweise, die Herzog nicht nur durch die unkommentierte Besetzung aller Rollen durch Kleinwüchsige, sondern vor allem auch durch die für ihn typisch experimentierfreudigen Aufnahmen schafft, lässt er eine größere Deutungsfreiheit zu, als viele andere Filme seiner Zeit. Das macht diesen Film nicht nur zu einem verstörend schrägen filmischen Erlebnis, sondern ebenso zu einer zeitlosen Metapher, die sich über all die Jahrzehnte ihre Aktualität bewahrt hat.

  • Werner Herzog

  • Pressestimmen

    „Heute kann man diesen experimentellen, düsteren Film aus angemessener Distanz wahrnehmen und einen radikalen künstlerischen Kraftakt darin entdecken. Mit völlig konträren Mitteln als in Fata Morgana formuliert Herzog hier sein kulturpessimistisches Manifest, das auch losgelöst von dem zeitgenössischen Bezug Wirkung zeigt.“
    IKONEN MAGAZIN

    „Herzog diffamiert nicht und liefert auch keine handlichen, schnell verfügbaren Termini für die politische Diskussion. Er bleibt beim Gegenbild, beim negativen Gleichnis, und ist darin von zwingender Logik und böser Konsequenz.“
    DIE ZEIT

    „Wie in Lebenszeichen schildert Herzog auch in seinem zweiten Spielfilm einen radikalen Ausbruchsversuch aus der Welt der Hierarchien und Konventionen, dem der Rückfall in zwanghafte Wiederholung folgt. Mit irritierenden, oft surrealistischen Bildfolgen sprengt der Film herkömmliche Erzähldramaturgien und strebt nach visionärer Grenzüberschreitung. Zahlreiche Motive aus Herzogs späterem Werk klingen an: die Gesellschaft, gesehen aus der Perspektive von Randexistenzen; Visionen vom Zusammenbruch der bürgerlichen Werte; Wahn und Besessenheit als wirklichkeitsgestaltende Kräfte.“
    Lexikon des internationalen Films

  • Trailer