• Der Skorpion

    Als seine Frau nach einem Anschlag im Koma liegt, nimmt Kommissar Bertholt (Heiner Lauterbach) aus dem Drogendezernat München das Gesetz in die eigenen Hände. Was er nicht ahnt: Dasselbe macht auch sein Sohn Robin (Marek Harloff), der sich dabei in die Pornodarstellerin Daria (Birge Schade) verliebt und selbst einen schwindelerregenden Trip erlebt. Dominik Grafs faszinierender, düsterer Großstadtthriller hat 1997/98 fast alle bedeutenden Fernsehpreise gewonnen und ist mittlerweile bereits ein moderner Klassiker. Die Süddeutsche Zeitung wählte Der Skorpion als Eröffnungstitel für ihre Reihe SZ-Cinemathek Deutsche Thriller.

  • Dominik Graf

    Dominik Graf wird 1952 als Sohn des Schauspielerpaares Selma und Robert Graf in München geboren, beginnt dort nach dem Abitur Germanistik und Musikwissenschaften zu studieren, wechselt anschließend zur Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF). Im ersten Studienjahr bereits dreht er den Film Carlas Briefe. Schon während dem Studium wirkt er als Darsteller in einigen Spielfilmen mit und schreibt Drehbücher. 1979 dreht er seinen Abschlussfilm Der kostbare Gast, der mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wird. Graf arbeitet intensiv für das Fernsehen und kann sich dort durch Folgen von Der Fahnder und Tatort als Spezialist für Action und Krimi etablieren. Einige seiner Filme schaffen es sogar auf die große Leinwand, wie beispielsweise Treffer oder Tiger, Löwe, Panther. Der achtfache Grimme-Preis-Gewinner – und damit auch der am häufigsten ausgezeichnete Träger dieses Preises – ist als Professor für Spielfilmregie an der Internationalen Filmschule Köln tätig, wo er 2005 den Titel als Honorarprofessor verliehen bekommt. Graf, der auch gelegentlich für verschiedene Zeitungen über Filmthemen schreibt, ist heute mit der Regisseurin Caroline Link liiert, mit der er eine gemeinsame Tochter hat.

  • Pressestimmen

    Ein wirkliches Ereignis, in seiner Radikalität und Dichte einer der faszinierendsten Filme, die fürs deutsche Fernsehen je gedreht wurden, ist Der Skorpion (1998), eine Vater-Sohn-Geschichte am Rande des Wahnsinns.
    jump-cut.de

    In dem spannenden Thriller schildert Graf die Brutalität des Drogenmilieus vor dem Hintergrund eines Vater-Sohn-Konflikts zwischen Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Heiner Lauterbach spielt den Drogenfahnder Jupp, der seine Frau rächen will, die wegen eines Anschlags der Drogenmafia im Koma liegt. Dabei geht der Außenseiter, der Geständnisse gerne auch mal mit Faustgewalt erzwingt, nicht gerade zimperlich vor. Marek Harloff ist sein Sohn, der eine Porno-Darstellerin liebt und Ecstasy-Pillen wie Smarties schluckt. Für ihre bewegende Darstellung erhielten die beiden den Darstellerpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Lauterbach und Harloff hätten die Entfremdungen eines fahndenden Polizisten und eines abdriftenden Sohnes in packender Weise realisiert, urteilte die Jury damals. Auch Dominik Graf wurde ausgezeichnet: Er gewann den Fernsehspielpreis für seinen „modernen, radikalen, rigorosen Film“, der damals so gar nicht gängigen TV-Formaten entsprach. Dabei verzichtete Graf ganz bewusst auf schöne Bilder: Die Kamera schwenkt, reißt, schlingert und zuckt. Ein nervöser Film, ein ruheloser Film, der durch grelles Licht und harte Kontraste besticht und dem die Farben rausgesaugt wurden. Ein Film, der Maßstäbe gesetzt hat und Lust auf mehr „Deutsche Thriller“ macht.
    filmstarts.de

    Dominik Graf gibt hier einen packenden Einblick in die Welt eines Drogenfahnders, dessen persönliches Umfeld mehr und mehr zerbricht. Die TV-Produktion wurde zu Recht mit vielen Preisen ausgezeichnet. So erhielt das Werk etwa 1998 den Preis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, Baden-Baden.
    Prisma

  • Trailer