• Haftanlage 4614

    Ein gefesselter Mann windet sich auf dem Boden, immer wieder gießt ein Riese in Camouflage Wasser auf das von einem Sack verdeckte Gesicht seines leidenden Opfers, lässt es kurz atmen, bevor er wieder von vorne beginnt. Unweigerlich erinnern uns die Bilder an die schrecklichen Motive aus Guantanamo und Abu Ghraib, doch In Haftanlage 4614 sitzen weder Terroristen, noch Mörder ein. Die Männer in Jan Soldats Dokumentarfilm sind unbescholtene Bürger, lediglich ihre sexuellen Vorlieben liegen jenseits dessen, was der heteronormative Konsens als „normal“ bezeichnet.

    Trotz aller Rohheit und Brutalität, die sich auch in der Bildsprache wiederspiegelt, ist Haftanlage 4614 durchzogen von einem ehrlichen Interesse an der Sensibilität und Sehnsucht der Menschen vor der Kamera. Hier ist nichts gestellt, sondern real. Ganz behutsam gewährt Soldat seinen Zuschauern Einblick in einen intakten Mikrokosmos mit eigenen Regeln, in dem Erniedrigungen und Peitschenhiebe genauso dazugehören, wie Fürsorglichkeit und Liebe.

  • Jan Soldat

  • Pressestimmen

    „Wie er gegenüber den Menschen, die er zeigt, ein bemerkenswertes Ethos an den Tag legt, gewährt Jan Soldat auch seinem Publikum ein großes Maß an Freiheit. Diese Souveränität ist in ihrer Behutsamkeit beeindruckend - Jan Soldats Filme sind ein Geschenk.“
    PERLENTAUCHER.DE, DAS KULTURMAGAZIN

    „[...] vor allem stellt sich die Frage, ob man lachen darf, wenn eine Situation einfach zu grotesk ist [...] Krass und doch irgendwie faszinierend.“
    FILMKOMPASS.WORLDPRESS.COM

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