• Juste la fin du monde

    (Einfach das Ende der Welt)
    OmU

    „Home is not a harbour. Home is where it hurts”, lässt die französische Sängerin Camille gleich zu Beginn von Juste la fin du monde (Einfach das Ende der Welt) verlauten. Eine Zeile, die nicht bezeichnender für Xavier Dolans Adaption eines dramatischen Familienzerwürfnisses nach dem gleichnamigen Theaterstück von Jean-Luc Lagarce sein könnte.

    12 Jahre liegen zwischen Louis und seiner Familie. 12 Jahre ohne ein vertrautes Wort, einen verständnisvollen Blick, eine liebende Umarmung. Dann kehrt Louis zurück, um ihnen mitzuteilen, dass er sterben wird. Er hat etwas zu sagen und spricht es doch nicht aus. Er wahrt seine Absenz, wenn auch nicht mehr physisch und verharrt als Unbeteiligter in einem Zuhause, das nur noch durch die Illusion der Erinnerung hochgehalten wird.

    Gaspard Ulliel, Vincent Cassel, Léa Seydoux, Nathalie Baye und Marion Cotillard – bei seinem sechsten Werk versammelt das neue enfant terrible der internationalen Festivalszene die höchste französische Schauspielerriege um sich. Pointiert platzierte Pop-Songs, der Kontrast zwischen kühlen Blau- und trügerischen Orange-Tönen sowie die in close-ups spürbare Einengung der Charaktere, lassen in der bewusst weniger Impulsivität, denn Ernsthaftigkeit ausstrahlenden Komposition deutlich Dolans unverkennbare Handschrift erkennen.

  • Xavier Dolan

    Der 1989 in Montréal geborene Dolan ist ein filmisches Multitalent. Bereits als Kind übernahm er kleinere Schauspielrollen, begann als Jugendlicher Drehbücher zu schreiben – unter anderem für seinen eigens produzierten Debütfilm J’ai tué ma mère (Ich habe meine Mutter getötet, 2009), der seine Premiere auf den Filmfestspielen in Cannes feiern durfte und ihm den Titel des „Wunderkinds“ einbrachte. Ebenso wie Mommy (2014) wurde auch Juste la fin du monde in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.

  • Pressestimmen

    „Die Kraft der analogen Filmbilder, leuchtende Farben und suchende Gesichter zu erhellen, so zu erhellen, dass sie größer, intensiver, schöner werden, in eine Dimension des Jenseits hineinragen, der Erinnerung und des Verlangens, der Leidenschaft und des Ungreifbaren, sie beschwört Dolan.“
    CRITIC.DE

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