• Katzelmacher

    Sie lehnen aufgereiht an der Absperrung einer Häuserwand und blicken ins Leere. Wenn sie etwas zu sagen haben, dann ist es eine Nichtigkeit oder Gemeinheit. Eine Handvoll junger Frauen und Männer, die alle miteinander ins Bett gehen und deren Beziehungen nur von Geld und Gewalt bestimmt sind. Aus ihrer Lethargie werden sie durch die Ankunft eines griechischen Gastarbeiters (Fassbinder) gerissen, der Neid und Aggression in der Gruppe schürt. Dass eine von ihnen (Hanna Schygulla) mit ihm anzubandeln beginnt, bringt das Fass des Fremdenhasses endgültig zum Überlaufen.

    Mit einer vorwiegend statischen, fast schon fotografisch agierenden Kamera fängt Regisseur Rainer Werner Fassbinder die hochgradig stilisierten Bilder und künstlichen zwischenmenschlichen Beziehungen der kleinbürgerlichen Einöde ein. Laut KulturSPIEGEL ist Katzelmacher „weniger ein Film, als eine mit der Kamera festgehaltene Studie“ über eine zu eigenem Handeln unfähige Gruppe junger Menschen, die einen Fremden zur Projektionsfläche ihrer eigenen Ängste und Sehnsüchte macht.

  • Rainer Werner Fassbinder

  • Pressestimmen

    „Die Bilder sind so kalt wie die Herzen der Protagonisten. Die Sprache eine Parodie ihrer selbst, ordinär und schlicht meist, aber von theaterhafter Künstlichkeit. Diese Menschen und diese Welt sind ein Zumutung im schlimmsten Sinne. Dieser Film ist eine Zumutung im besten.“
    KULTURSPIEGEL

    „Nach dieser anarchistischen Gangsterstory (Liebe ist kälter als der Tod) liefert der Autor-Regisseur jetzt eine soziale Bewusstseinsanalyse. Jagdszenen aus Oberbayern werden vorgeführt. Ein paar junge Menschen zwischen Wohnung, Hinterhof und Kneipe. Fassbinder abstrahiert optisch durch lange Einstellungen, er geht mit dem Wort ganz sparsam um, liefert quasi einen destillierten Extrakt typischer Sprach- und Verhaltensweisen von Kleinbürgern.“
    DER TAGESSPIEGEL 1969

  • Trailer