• Schwarzer Kies

    OV

    Die Schattenseiten des deutschen Wirtschaftswunders inmitten verdrängter Vergangenheit:

    Die Amis sind omnipräsent in der vom Armyleben geprägten Pfälzer Peripherie. Kiesfahrer und Schwarzhändler Robert versucht hier wie so viele andere sein Glück. Nach einem tödlichen Unfall setzt er alles auf eine Karte.

    Vielleicht der zeitloseste Film seiner Ära; die schonungsloseste Analyse des deutschen Nachkriegswunders. Eine desillusionierte, abgestumpfte, verlorene Generation auf der Suche nach ihrem Stück vom Kuchen. Käutners Film traf zu Beginn der 1960er Jahre auf völliges Unverständnis. Ausgerechnet der Zentralrat der Juden fühlte sich irritiert von Käutners Analyse eines verdrängten Holocaust und latenten Antisemitismus. Er forderte die Bearbeitung des Films – eine Gelegenheit, welche die Produktionsfirma, der Käutners Entwurf ohnehin zu radikal war, dankbar aufgriff. So wurde schließlich das komplette Ende umgeschnitten. HEIMSPIEL bietet nun die Möglichkeit, den Film in der restaurierten Fassung zu sehen – inklusive des alternativen Endes!

  • Helmut Käutner

    Nach seinem Studium ab 1928 in München widmet sich Helmut Käutner zunächst der Bühnenschauspielerei. 1939 gibt er mit Kitty und die Weltkonferenz sein Debüt als Filmregisseur. Während der nationalsozialistischen Diktatur dreht er mit Große Freiheit Nr. 7 und Unter den Brücken (HEIMSPIEL 4) zwei subversive Werke mit Hans Albers, die erst nach dem Ende des Dritten Reiches einem breiten Publikum zugänglich werden. Mit In jenen Tagen folgt einer der ersten und zentralen Nachkriegsfilme, ehe Käutner mit Die letzte Brücke den Prix International in Cannes gewinnt. 1957 gründete er gemeinsam mit Wolfgang Staudte und Harald Braun in Hamburg die Freie Film Produktion GmbH.

  • Pressestimmen

    „Meisterwerk des bundesrepublikanischen Kinos“
    EPD FILM

    „Der beste deutsche Film auf der diesjährigen Berlinale. […] Eine schonungslose Abrechnung mit dem Westdeutschland der Nachkriegs-Zeit mit alten Nazis und jungen Besatzern und der Amoral einer opportunistischen Nation und ihren Erziehern. […] Nie wieder war das deutsche Kino so gut, wie hier.“
    SWR 2

    „Angesichts der fatalistischen Mischung aus Egoismus, Sex und Gewalt, die Käutner in kräftigen Schwarz-Weiß-Bildern entwarf, erstaunen die kritischen Stimmen nicht, die dem Film damals Klischees und einseitige Charakterisierungen attestierten.“
    UDO ROTENBERG: GRÜN IST DIE HEIDE

    „Käutner, der in den 1940ern gleich vier Meistewerke nacheinander vorgelegt hat, ist auch in diesem Film auf der Höhe seiner Kunst. Er schafft es, einen spannenden Thriller vorzulegen vor dem Hintergrund der BRD-Wirklichkeit, damit eine klare Analyse der Gesellschaft vorzulegen. […] Schwarzer Kies war so ungefähr die letzte originäre Ufa-Produktion.“
    EPD Film

  • Trailer