• Tatort – Schwarzes Wochenende

    Wer die aktuelle Tatort-Einheitsware mit Eva Mattes, Maria Furtwängler, Jan Josef Liefers und Co. nicht mehr ertragen kann, darf sich auf einen herausragenden „Schimi“ freuen: Schwarzes Wochenende beweist, dass Tatort in den achtziger Jahren durchaus als Spielwiese für ästhetische Experimente funktionieren konnte, und dass Dominik Grafs Fernseharbeiten im deutschen TV unerreicht sind. Schon die Eingangssequenz verknüpft mühelos verschiedene Zeit- und Handlungsebene, besticht durch pointierten Musikeinsatz und den weitestgehenden Verzicht auf Dialoge. So visuell ist ein Tatort davor und danach nie wieder aufgelöst worden! Es brillieren unter anderem: Götz George, Siegfried Wischnewski, Dieter Pfaff und Marielle Milowitsch.

  • Dominik Graf

    Dominik Graf wird 1952 als Sohn des Schauspielerpaares Selma und Robert Graf in München geboren, beginnt dort nach dem Abitur Germanistik und Musikwissenschaften zu studieren, wechselt anschließend zur Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF). Im ersten Studienjahr bereits dreht er den Film Carlas Briefe. Schon während dem Studium wirkt er als Darsteller in einigen Spielfilmen mit und schreibt Drehbücher. 1979 dreht er seinen Abschlussfilm Der kostbare Gast, der mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wird. Graf arbeitet intensiv für das Fernsehen und kann sich dort durch Folgen von Der Fahnder und Tatort als Spezialist für Action und Krimi etablieren. Einige seiner Filme schaffen es sogar auf die große Leinwand, wie beispielsweise Treffer oder Tiger, Löwe, Panther. Der achtfache Grimme-Preis-Gewinner – und damit auch der am häufigsten ausgezeichnete Träger dieses Preises – ist als Professor für Spielfilmregie an der Internationalen Filmschule Köln tätig, wo er 2005 den Titel als Honorarprofessor verliehen bekommt. Graf, der auch gelegentlich für verschiedene Zeitungen über Filmthemen schreibt, ist heute mit der Regisseurin Caroline Link liiert, mit der er eine gemeinsame Tochter hat.

  • Pressestimmen

    Von der Grundhaltung ist dies eine der düstersten Folgen der Schimanski-Reihe, und spürbar wird - wie in vielen anderen Werken Grafs auch - die Intensität, mit der die Figuren gespielt und ins Bild gesetzt werden. Fast ausschließlich kaputte Figuren, mit einer Mischung aus Zynismus, Resignation und Melancholie. Dazu schafft die Komprimierung des Falls auf ein Wochenende von Freitag (Rückblenden) bis Montag morgen mit Verhören bis tief in die Nacht eine sehr eigene, ich finde authentische Atmosphäre.
    Tatort-forum.de

    Regisseur Dominik Graf ("Die Katze") brachte viel Bewegung und Tempo in seinen ersten "Tatort"-Beitrag. Ein Volltreffer.
    cinema.de

    Hier sind, von der Erzählstruktur bis hin zur Filmmusik, bereits einige Elemente zu erkennen, die der renommierte Regisseur bei späteren Kinofilmen wie "Die Katze" (auch mit George in der Hauptrolle) und "Die Sieger" ausbaute und perfektionierte. [...] Mehr noch als sonst ist die Handlung auf Schimanski und Thanner zugespitzt. Aus Sicht der Kommissare erlebt der Zuschauer ein Wochenende, das von Graf strikt chronologisch, fast protokollartig erzählt wird. […] Die Atmosphäre ist angespannt, bei langen Verhörszenen im beengten Büro, spannend gefilmt, geraten Emotionen außer Kontrolle, Aggressionen entladen sich. „Schwarzes Wochenende“ ist nicht zuletzt ein Film, der von den immensen psychischen Belastungen erzählt, denen Kriminalbeamte manchmal ausgesetzt sind.
    Tatort-fundus.de

  • Trailer