• Tore tanzt

    Tores (Julius Feldmeier) bester Freund ist Jesus. Der junge „Jesus Freak“ lebt das Gebot der Nächstenliebe. Er ist naiv, offenherzig, hoffnungsvoll und eventuell mental nicht ganz bei Sinnen. Ganz erschließt sich dem Betrachter Tore nie, sein Hintergrund bleibt ungeklärt, er passt in keine Schublade. Bei einer Begegnung mit Benno (Sascha Alexander Gersak) und dessen Familie passiert etwas, das Tore als Wunder deutet. Als die beiden sich erneut treffen, wird er von Benno und seiner Familie aufgenommen. Anfangs von Tores festen Prinzipien fasziniert, sieht der Familienvater in dessen Glauben bald eine immer größer werdende Provokation: zufällig beginnt im Spiel der Sadismus und dann wird der Sadismus zum Spiel.

    Katrin Gebbes von der Fachpresse kontrovers diskutiertes Drama um religiösen Glauben und Misshandlung war der diesjährige deutsche Beitrag zu den Filmfestspielen in Cannes. Inspiriert von wahren Begebenheiten, zeigt die Regisseurin virtuos und kompromisslos menschliche Abgründe. Tore tanzt ist extremes Körperkino, das nicht nur gesehen sondern vor allem am eigenen Leib gespürt werden will. In sein schwammiges Bild, das er der unsteten und nervösen Kamera zu verdanken hat, wird man als Zuschauer hineingezogen, das Loslassen fällt schwer.

  • Katrin Gebbe

    Die 30-jährige Regisseurin studiert zunächst freie Kunst und visuelle Kommunikation an der Academy of Visual Arts in Enschede. Danach absolviert sie ein Aufbaustudium an der Hamburg Media School im Fachbereich Regie, das sie mit Sores & Sidin (2008) abschließt. Mit ihrem Spielfilmdebüt Tore tanzt schafft sie es bis nach Cannes.

  • Pressestimmen

    „Ein Film, der an die Schmerzgrenzen geht - schonungslos und brutal.“
    ZDF

    „Eine atemberaubende Parabel.“
    SWR Hörfunk

    „Aktuelles und radikales Kino aus Deutschland.“
    BR - Kino Kino

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