• We need to talk about Kevin

    Eva (Tilda Swinton) war erfolgreich. Als Geschäftsfrau hatte sie den richtigen Riecher, sie hat die halbe Welt bereist und schließlich den Mann geheiratet, den sie trotz aller Differenzen abgöttisch liebt. Dann kam er. Gleich nach der Geburt ist sie überzeugt, dass der Sohn ihr Leben zu einem Albtraum machen will. Das unentwegte Schreien des Säuglings scheint ein intendierter Akt der Auflehnung gegen sie zu sein. Die Jahre brechen herein, und Eva fühlt sich mehr und mehr in ihrem Glauben bestätigt.
    Oder liegt es etwa an ihr? Kann sie diesem Jungen keine Liebe entgegenbringen und beurteilt sie sein Verhalten deshalb falsch? Wieso aber quält er sie dann systematisch, zerstört alles, was sie gern hat? Selbst als Kevin das Unvorstellbare tut, können diese Fragen nicht eindeutig beantwortet werden.
    Mit Erklärungsversuchen hält sich Lynne Ramsays Werk nicht lange auf, stattdessen inszeniert sie das frappierende Porträt einer Frau, deren Leben in Trümmern liegt. Verschiedene Genreelemente verflechten sich zu einer hochspannenden Tour de Force, in der Tilda Swinton und Ezra Miller brillieren können. Die geradezu betörende visuelle Eleganz der Bilder saugt den Zuschauer in eine immer mehr heraufbrechende Hölle.

  • Lynne Ramsay

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