• My Talk with Florence

    OmeU

    Florence Bournier-Bauer wird schon als Kind Opfer sexuellen Missbrauchs. Sie führt ein Leben als Kleinkriminelle auf der Straße und bringt in dieser Zeit drei Kinder zur Welt. Als sie von der Polizei gesucht wird flüchtet sie in die Kommune des bekannten Künstlers Otto Mühl. Hier beginnt für sie und ihre Kinder ein jahrelanges Martyrium unter dem Deckmantel freigeistlicher Lebensformen.

    Paul Poet lässt dieser unglaublichen Biografie den Raum, den sie braucht. In zwei ungeschnittenen Takes gedreht, legt der Interview-Film im Stile des Cinema verité den Schaffensprozess frei. Dieser rohe Minimalismus erzeugt eine Nähe zum Gespräch, welche durch die einnehmende Persönlichkeit von Florence unglaublich fesselnd, zeitweise in seiner Intimität auch unbehaglich ist. Dieses Unbehagen ist gewollt. My Talk with Florence verhandelt durch seine Offenheit das Verhältnis zwischen der Interviewten, dem Regisseur, sowie dem Zuschauer und deren Gradwanderung zwischen Faszination, Voyeurismus und Selbstdarstellung. So schafft Poet einen Gegenentwurf zum Betroffenheitsformat; ein Film der nachklingt.

    In Anwesenheit von Paul Poet (Regisseur)!

  • Paul Poet

    Paul Poet schlägt sich als DJ und Sänger durch die musikalische Subkultur in Wien und arbeitet als Journalist, Autor und Medienwissenschaftler. Filme dreht er ab 1996. Seitdem realisiert er mit Ausländer Raus! Schlingensiefs Container (zusammen mit Christoph Schlingensief), Empire Me – Der Staat bin ich! und My talk with Florence drei Dokumentarfilme, die auf internationalen Festivals Erfolge feiern.

  • Pressestimmen

    „Der österreichische Filmemacher Paul Poet […] lässt Florence Burnier-Bauers Schilderungen freien Lauf, wenn sie die Geister ihrer Vergangenheit heraufbeschwört. In der Tradition des Cinéma verité erzählt der Film mit schonungslosem Blick und auf puristische Weise die Geschichte einer Emanzipation. Indem er sie erzählen lässt.“
    SPEX

    „Paul Poets Interviewfilm My Talk with Florence zeigt eine faszinierende Frau, die gesehen und gehört werden sollte. Offen, reflektiert und analytisch schildert Florence die tiefen Demütigungen, das Grauen, für das es keine adäquaten Begriffe gibt. Florence aber findet Worte und das mit einer verblüffenden Leichtigkeit, die umso sprachloser macht.“
    CELLULOID

    „Ein Kleinod von Film – und ein Zeitzeugnis, das an Beklemmung unüberbietbar scheint. […] My Talk With Florence ist eine Großtat an Zeitzeugenschaft, aber auch eine cineastische Großtat, weil Paul Poet seine Rolle als Filmemacher so extrem reduziert, dass nichts, aber auch gar nichts von Florence Burnier-Bauer und ihrer Erzählung ablenkt.“
    DIE FURCHE

  • Trailer