• Safari

    OV

    Was bei Im Keller mit Tierköpfen an einer Trophäenwand seinen Anfang nahm, wird in Safari nun zum Thema. Die im Off dargestellten Tötungsszenen der sukzessiv größer werdenden Jagdobjekte finden ihren Höhepunkt im qualvoll verlängerten Tod einer Giraffe. Als einzige explizite Tötungsszene on screen wird sie in typischer Seidl-Manier „in extenso“ gezeigt, woraufhin in Venedig viele Kritiker das Kino verlassen mussten.

    „Trophäenabschuss. Fleischabschuss. Ein zeichnendes Stück“: das Jägerlatein gewinnt mit der entsprechenden Bebilderung ganz neue Dimensionen. Von einer österreichischen Waldlandschaft, mit Jagdhornmusik unterlegt, verlagert sich das Geschehen nach Südafrika und Namibia.

    Anders als in Paradies: Liebe kommen hier die Einheimischen nicht zu Wort. Sie häuten und weiden die Tiere, zerlegen die Stücke, stumm, beinahe teilnahmslos verrichten sie ihre „Drecksarbeit“. Ein Blick auch auf Spätkolonialismus.

  • Ulrich Seidl

    1952 in Österreich geboren, entwickelt Ulrich Seidl schon während seines Studiums an der Wiener Hochschule für Musik und Darstellende Kunst seinen eigenen Stil. Seine als Provokation verstandenen Werke werden an der Hochschule wenig geschätzt, woraufhin er von der Schule „gegangen wurde“. Zahlreiche Preise und eine internationale Karriere lassen auf ein voreiliges Urteil der Professoren schließen. Seine radikalen Einstellungen legen den Fokus auf Dinge, vor denen man doch zu gerne die Augen verschließen würde.

  • Pressestimmen

    „The best films of deadpan Austrian provocateur Ulrich Seidl pull off a tricky paradox: They’re almost entirely passionless in their perspective, yet are engineered to elicit raging, sometimes conflicting, torrents of feeling.“
    VARIETY

    Safari ist eine ziemlich einfache, gerade und vermutlich wenig inszenierte Doku, aber sie hinterlässt ein tief betroffenes Publikum.“
    HOLLYWOOD REPORTER

  • Trailer