• Offene Wunde deutscher Film

    OV

    Hollywood, klar. Aber auch England, Frankreich, Italien,… Etwas neidisch oder zumindest eifersüchtig schauen wir manchmal auf kulturell benachbarte Filmindustrien, die doch so ganz anders funktionieren. Und hierzulande? Zu geringe Investitionen, vor allem zu wenig Innovation, kaum Genrekino, nirgendwo Experimente.

    Dabei gäbe es reichlich Vorbilder – und diesen Abseitigen jenseits des Mainstreams spüren Johannes F. Sievert und Dominik Graf nach, spüren sie auf. So entsteht eine alternative deutsche Filmgeschichtsschreibung, gleichzeitig Fortschreibung dessen, was Sievert und Graf bereits in Verfluchte Liebe deutscher Film betrieben haben.

    Sie stiften die Zuschauer an, sehnsuchtsvoll Skurrilitäten wie Slavers - die Sklavenjäger (1978) von Jürgen Goslar nachzuhängen. Irgendwann entwickelt sich dann aus der Sehnsucht und Verklärung eine konkrete Hoffnung: man wünscht sich das Ende der Misere des dreckigen deutschen Films und weiß: eigentlich ist sie schon da. Die Renaissance des deutschen Genrefilms steht nicht unmittelbar bevor, sie hat bereits begonnen.

    In Anwesenheit von Dominik Graf und Johannes F. Sievert!

  • Dominik Graf, Johannes F. Sievert

    Johannes F. Sievert, geboren 1968 in Bielefeld, studierte nach seinem Abitur Film und Fernsehwissenschaften. Zwischen 2002 und 2005 hängte er noch ein Studium für Filmregie bei Dominik Graf dran. Seither ist er in verschiedenen Positionen bei Film- und Fernsehproduktionen aktiv. 

    Dominik Graf, 1952 als Sohn des Schauspielerpaares Selma und Robert Graf in München geboren, beginnt dort nach dem Abitur Germanistik und Musikwissenschaften zu studieren, wechselt anschließend zur HFF München. Bereits im ersten Studienjahr dreht er Carlas Briefe. Während des Studiums wirkt er als Darsteller in einigen Spielfilmen mit und schreibt Drehbücher. 1979 realisiert er seinen Abschlussfilm Der kostbare Gast, der mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wird. Graf arbeitet intensiv für das Fernsehen und kann sich dort durch Folgen von Der Fahnder und Tatort als Spezialist für Action und Spannung etablieren. Mit Die Katze feiert er einen der großen deutschen Kinoerfolge der 80er Jahre. In den 2000er Jahren findet er seine eigene Nische im Fernsehen, wo er nicht nur beeindruckende Dokumentarfilme, sondern auch experimentelle Meisterwerke schafft. Der Rekord-Grimme-Preis- erhält 2005 den Titel als Honorarprofessor verliehen. Auch als Autor filmbezogener Essays in Zeitungen und Büchern erwirbt sich Graf einen exzellenten Ruf.

  • Pressestimmen

    "Den beiden Dokumentaristen gelingt ein Film voller Brüche, die neue Kontinuitäten schaffen. Zum Teil fahrig und verspielt, dann wieder stringent und überlegt. "
    SPLATTING IMAGE

    "Nicht nur für Kuratoren, sondern auch für Cinephile und Fans des abseitigen Films ein wahres Fest."
    KINO-ZEIT

  • Trailer