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Nachts, wenn der Teufel kam
OVNS-Deutschland 1944: Kommissar Kersten (Claus Holm) steht vor einem bedrückenden Dilemma: zwar gelingt es ihm, den geistesgestörten Bruno Lüdke (Mario Adorf) des Mordes zu überführen. Doch ehe er die Vielzahl der Taten des Serienmörders recherchieren und jenen zur Rechenschaft ziehen kann, bremsen ihn seine Vorgesetzten aus. Einem Unschuldigen soll der Einzelmord zur Last gelegt werden. Denn unzurechnungsfähige unkontrollierbare Mörder darf es nicht geben.
Nachts, wenn der Teufel kam setzt sich auf eine Art und Weise mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands auseinander, die es bis dahin im Nachkriegskino so noch nicht gegeben hatte: In seinem Thriller rechnet Hollywood-Rückkehrer Robert Siodmak auf ungewöhnliche Weise mit der Verroht- und Verlogenheit des Dritten Reichs ab. Inspiriert vom US-amerikanischen Film Noir vermag der Regisseur und Produzent durch exzellente Mise en scène und Schauspielführung eine Antithese zur bundesdeutschen Filmkultur seiner Zeit zu kreieren. Als debiler Serienmörder Lüdke schaffte Mario Adorf eine archetypische Figur – und seinen persönlichen Durchbruch, inklusive Oscarnominierung.
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Robert Siodmak
Der Sohn eines polnischen Juden mit amerikanischer Staatsbürgerschaft siedelt nach Kriegsausbruch gen Amerika über. Dort kann er schnell Fuß fassen und realisiert im Hollywood-System zwei Hits und zukünftige Klassiker: The Spiral Staircase (Die Wendeltreppe) und The Killers (Die Killer). Trotz seiner großen Erfolge kehrt er 1951 nach Europa zurück. Nachts, wenn der Teufel kam erhält eine Oscar-Nominierung als bester ausländischer Film. Seine künstlerische Leistung wird zudem mit dem Deutschen Filmpreis in der Kategorie bester Regisseur honoriert.
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Pressestimmen
„Ein mutiger Betrag zur Auseinandersetzung mit der finsteren Periode deutscher Geschichte“
TAZ„Ein Ausnahme-Film der deutschen Wirtschaftswunder-Zeit.“
PRISMA„Realistisch, feinfühlig und mit überzeugender Skizzierung des zeithistorischen Hintergrunds baute Siodmak den authentischen Kriminalfall zu einer der beklemmendsten Studien über die Verbindung von Totalitarismus, Gewalt und Verbrechen aus, die das deutsche Kino kennt.“
RECLAMS LEXIKON DES DEUTSCHEN FILMS -
Trailer
- Regie Robert Siodmak
- Jahr 1957
- Land D
- Laufzeit 100 Min.
- Verleih Deutsches Filminstitut