• Aloys

    OV

    Adorn & Klon steht auf dem Paket, das Aloys (Georg Friedrich) von seiner Telefonwander-Bekanntschaft Vera erhält. Aloys verhält sich tatsächlich seit dem Tod seines Vaters Adorn sen. nur noch wie dessen unmündiger Klon.

    Stumpf, starrsinnig und stocksteif durch die Linse seiner Videokamera lebend, frönt er seiner voyeuristischen Obsession und fängt heimlich Momente aus dem Leben fremder Menschen ein. Veras Anruf reißt den ‚Herrn Detektiv‘ völlig aus seiner farblosen Einöde: „Ich wollte deine Stinkbude beleben, damit du nicht in deinem eigenen Staub erstickst.“

    Aloys verirrt sich sukzessive gänzlich in einer durch die Kraft der Einbildung neu geschaffenen Welt. Stets an seine schrittweise Stimmungsaufhellung gekoppelt, begleitet der zunehmend poppigere Rhythmus der Musik den Titelhelden durch dessen imaginäre Welten. Regisseur Tobias Nölle schafft mit seinem Debütfilm ein bezauberndes Gleichnis der Einsamkeit des Großstädters, der sich um keinen Preis gesellschaftlichen Zwängen fügt.

  • Tobias Nölle

    Der 40-Jährige Schweizer studierte bis 2003 an der School of Visual Arts in New York. Sein Kurzfilm René (2007) erhielt auf internationalen Festivals zahlreiche Auszeichnungen. Aloys ist Nölles erster Langfilm nach seiner Mitwirkung an dem Kompilationsfilm Heimatland (2015). Auf der Berlinale 2016 erhielt er den FIPRESCI Award des internationalen Verbands der Filmkritik.

  • Pressestimmen

    „Im Laufe des Films verwebt Nölle die Wirklichkeitsebenen immer stärker miteinander und je präsenter das Wunschdenken wird, desto tragischer erscheint die Realität. Aber weil das ganze Geschehen von einem skurrilen Humor durchzogen ist und immer wieder kleine Momente der Irritation auftauchen, ist Aloys weit davon entfernt, einen mitleidigen Blick auf seinen Protagonisten zu werfen. Vielmehr ist es die Geschichte von zwei Menschen, die sich aus ihrer Einsamkeit heraus begegnen und versuchen, an einem anderen Ort als der Realität ihr Glück zu finden. Und so ist Aloys ein vielschichtiges und vielversprechendes Debüt, dass sowohl inhaltlich als auch formal zu überraschen und zu irritieren weiß.“
    CINEMAN.DE

  • Trailer