• Der letzte Akt

    OV

    Der Zweite Weltkrieg nähert sich dem Ende. Auf dem Schlachtfeld Berlin sterben in einem sinnlosen Verteidigungskampf zahllose Menschen. Im Zentrum des Grauens und dennoch bizarr abgeschieden, tief unten im Bunker der alten Reichskanzlei, sitzt der Führer mit seinem Stab. Erbarmungslos führt er den Vernichtungskrieg fort. Inmitten der Wahnsinnigen, Starrsinnigen, Paralysierten und Fanatiker bemüht sich Hauptmann Wüst (Oskar Werner) um Reste von Verstand, Anstand und Humanismus. Im Zentrum des Chaos steht Adolf Hitler, der teils kalkuliert, teils fatalistisch, Kinder, Kranke und alle um ihn herum weiter ins Verderben treibt.

    Georg Wilhelm Pabst hat mit diesem Film einen wahren Tabubruch begangen. Als erster deutschsprachiger Film nach dem Zweiten Weltkrieg porträtiert er die historische Figur Adolf Hitler, dargestellt von Albin Skoda. Zehn Jahre nach Kriegsende konfrontiert er sein damaliges Publikum mit einem Führer, der gnadenlos und ohne Rücksicht auf Verluste sein eigenes Volk verheizt.

    Dabei verzichtet der Film, ganz im Gegensatz zu seinem hoch problematischen Widergänger Der Untergang auf Geschichtsklitterung. Pabst zeigt sich hier ein letztes Mal auf der Höhe seines Schaffens. Mit formaler Strenge entwickelt er ein klaustrophobisches Szenario der Superlative. Lichtsetzung und Schattenwurf in diesem Schwarzweißgemälde sind von absoluter Meisterschaft. Im räumlichen Verhältnis der Protagonisten untereinander entwirft der Film ganze Geschichten. Herausragend dabei ist Oskar Werner, der seiner Figur im Moloch des Nationalsozialismus menschliche Tiefe ohne jeglichen falschen Pathos verleiht. In seinem fieberhaft konzentrierten und gleichzeitig hocherratischen Spiel erreicht er eine Intensität, die in seiner Generation nur noch Klaus Kinski ausstrahlte.

    In Anwesenheit von Dr. Hendrik Buhl!

  • Georg Wilhelm Pabst

    Georg Wilhelm Pabst, geboren 1885 in Böhmen, kam über das Theater zum Film. 1923 feierte er mit Der Schatz sein Regie-Debüt, 1929 gelang ihm mit Die Büchse der Pandora ein früher Klassiker. Seine größten Erfolge feierte er in der Weimarer Republik, ein kurzer Ausflug nach Hollywood brachte ihm hingegen wenig Glück. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte er sich wie bereits zwei Jahrzehnte zuvor mit den Strategien, Bedingungen und Schrecken des Krieges auseinander. 1957 erkrankte er an Parkinson und verstarb zehn Jahre später in Wien.

  • Pressestimmen

    „Das deutsche Kino der Stummfilmzeit wird rückwärts entziffert, mit dem Blick des Wahnsinns, den es vorwegnahm.“
    FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

  • Trailer