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Im Keller
Regielegende Ulrich Seidl meldet sich nach seiner Paradies-Trilogie mit einer kontrovers diskutierten (Semi-)Dokumentation über das Souterrain österreichischen Kleinbürgertums zurück. „Ich schaue, was Keller über ihre Besitzer sagen. Die menschlichen Abgründe, die sich im Abgrund eines Kellers spiegeln - das finde ich spannend“, so Seidl selbst über das Filmprojekt, das sich zwischen amüsanter Schrulligkeit und schauderlicher Skurrilität bewegt. Nach eigener Aussage waren es nicht zuletzt die Fälle Fritzl und Kampusch, die den Anstoß für Im Keller gaben, und tatsächlich bleibt dem Zuschauer auch hier wenig erspart. Vom Nazi-Devotionalienstüberl bis hin zum perfekt ausgestatteten SM-Studio wird er Zeuge der Obsessionen, Perversionen und Einsamkeiten einer Gesellschaft, die sich selbst gerne als zivilisiert und aufgeklärt begreift. Denn Im Keller wohnt das Selbst, das man in der Stube und im täglichen Leben lieber versteckt.
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Ulrich Seidl
Nach dokumentarisch anmutenden Spielfilmen wie Models (1998), Hundstage (2000) und natürlich der erfolgreichen Paradies-Trilogie (2012/2013) kehrt der österreichische Extremfilmer mit Im Keller endgültig zum Dokumentarfilm zurück und bleibt seinem formal wie inhaltlich verstörenden Stil treu.
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Pressestimmen
„Seidl ist ein Grenzgänger zwischen Voyeurismus und Desinteresse, Misogynie und Schüchternheit, Emotionalität und Kühle. Im Keller ist sein bester Film seit langer Zeit.“
KINO-ZEIT.DE„Und wieder geht Ulrich Seidl dahin, wo es wehtut, in die Abgründe der österreichischen Gesellschaft. In seinen brillant gefilmten und gewohnt tableau-artig inszenierten Anordnungen zeigt er allerlei Obsessionen und Perversionen [...] Ein Kuriositätenkabinett, ganz im Sinne von John Waters „Shock Value“, das immer wieder fasziniert, mitunter gruselt, auch großen Spaß macht [...].“
RAY-MAGAZIN -
Trailer
- Regie Ulrich Seidl
- Jahr 2014
- Land Österreich
- Laufzeit 85 Min.